Der Ilo/Siemens Generator

Fertiges Projekt


Den Generator hatte ich zum Spaß im Frühjahr 2017 bei Ebay gekauft.

Er ist aus alten Bundeswehr Beständen und war in einem Fahrzeug fest verbaut.

Der Unimog in dem der Generator verbaut war ist Bj. 1964 daher wird der Generator ein ähnliches Alter haben.

 

Die Daten des Generators:

-Ilo Motor aus Pinneberg mit 148cm³ und 4,1PS bei 3000 U/min

-Siemens Stromerzeuger mit 2200W bei 50Hz

-Siemens Regelanlage und Sicherung

 

Die Story:

 

Nachdem ich den Generator gekauft und abgeholt hab lies es mir keine Ruhe. Dreht sich der Motor? Funktioniert noch was? Läuft er vielleicht sogar?

Ich lud also den Generator aus und nahm ihn mit in die Werkstatt. Auf einem Hubwagen auf Arbeitshöhe gebracht untersuchte ich den Generator erstmal gründlich.

 

 

Ich war ziemlich enttäuscht als sich wirklich garnichts bewegte. Also so überhaupt nichts.

Der Benzinhahn, das Gasgestänge, der Motor und sogar der Tankdeckel sind festgegammelt.

 

Naja es war noch früh Abends ca. 20 Uhr und ich dachte das man ja noch etwas basteln könnte.

Also los. Zündkerze raus und erstmal den Brennraum mit Leichtöl (Rostlöser mit MoS²) gefüllt. Dann den Tank und den Luftfilter demontiert. Es folgten noch der Vergaser und das Gasgestänge inkl. der Lastregelung/Drehzahlregelung. 

Inzwischen war es ca. 1 Uhr morgens...

 

Mich hatte aber der Ehrgeiz gepackt. Also den Seilzugstarter abgenommen und per Hand die Kurbelwelle vorsichtig bewegt.

2 Dosen Leichtöl und eine halbe Stunde später war der Motor wieder frei und drehte sauber und leicht durch. Der verharzte Schmodder der sich gelöst hatte kam aus der Zündkerzenbohrung und dem Einlasskanal.

 

 

Nachdem der Motor mechanisch wieder fit war ging es an die Zündung.

Ein Funke war nicht da. Also systematisch alle Komponenten untersucht. 

Der Generator schien kaum genutzt worden zu sein, da alles in tadellosem Zustand war. Einzig der Zündkontakt war oxidiert. Also das Oxyd entfernt, den Zündzeitpunkt und den Kontaktabstand eingestellt und zack war der Funken wieder da!

 

Nun gings dem Vergaser an den Kragen, nebenbei legte ich das Gasgestänge noch in Öl ein.

 

Im Vergaser sah es schlimm aus und roch auch dementsprechend. Über die Jahre (ca.50) hatten sich alle leichten Kraftstoffbestandteile verflüchtigt und den guten alten 2 Taktschmodder zurückgelassen.

 

Also ab an den Teilereiniger und mit Bremsenreiniger alles gesäubert, die Düsen ausgepustet und den Vergaser mit Sorgfalt wieder montiert. Inzwischen war das Gestänge auch wieder beweglich. Also wurde es bewegt... solange bis es leichtgängig war. 

2.30 Uhr morgens. Ich war der Meinung das nun wo alles soweit getan ist was zum laufen wichtig ist, sollte man auch alles wieder zusammenbauen. Gesagt getan, es war ja nun auch kein großer Aufwand. So war nach einer halben Stunde auch alles wieder zusammen.

 

 

 

Der Testlauf sollte am nächsten Abend nach Feierabend gestartet werden. Um 3 Uhr Nachts sind die Nachbarn ein wenig empfindlich...

 

Am nächsten Abend war es dann soweit. Ich trug den Generator mit meinem Kumpel hinter die Werkstatt auf ein freies Stück Wiese.

Dann merkte ich das ich noch keinen Tank hatte, kurzerhand funktionierten wir eine alte Dose mit Hilfe von etwas Lot und Kupferleitung zu einem temporären Tank um.

 

Schnell noch etwas Gemisch angerührt und los gehts. Wir rechneten mit viel geziehe und wildem knallen oder puffen, wieder waren wir enttäuscht. Nach dem ersten mal ziehen tuckerte der Motor schon ein paar Umdrehungen und wir bemerkten das wir den Vergaser nicht geflutet hatten (Kaltstarteinrichtung).

 

Kurz den Vergaser über den Drücker geflutet, gezogen und zack... das Ding lief. Einfach so.

Wir waren so überrascht das wir garkein richtiges Video gemacht haben... 

 

Es qualmte und räucherte sehr stark, aber wen wunderts. Das ganze Kurbelgehäuse stand voll Leichtöl und der ganze Schmodder löste sich ja nun auch. Aber es war laut und knatterte vor sich hin. Der Spaßfaktor war also riesig.

 

Leider gab es keinen Strom.

 

Aber das Problem war schnell gefunden. Nach ein paar Versuchen und Messungen öffnete ich den Generator.

Die Bürsten die auf den Schleifbahnen eigentlich anliegen sollten waren festgegammelt und die Federn durchgerostet.

 

Ich machte die Bürsten also wieder gängig, fertigte neue Federn an, reinigte die Schleifbahnen und setzte alles wieder zusammen.

 

Nach ungefähr einer halben Stunde Einlaufzeit fing das Voltmeter plötzlich an sich zu bewegen.

 

Nun gab es auch Strom. Seitdem habe ich noch den Tank gesäubert und mit einem neuen Benzinhahn versehen. Der Generator läuft und läuft... :-)